Plaisir d’amour

  Er ist mittlerweile neun Jahre alt: der braune Lieblingsteddy von Bolero. Er bekam das Plüschbärchen als zwölf Wochen alter Welpe. Mit Teddy lernte Bolero „Tragen“ üben.  Seit diesem Tag ist Teddy der heilige Gral für den Rüden. Er trägt ihn auf jedem Spaziergang mit sich. Er gibt ihn bei mir ab wenn er spielen, rennen, toben, will, um ihn danach abzuholen und weiter zu tragen. Kommen wir vom Spaziergang zurück muss Teddy „Heia“ machen. Teddys Bett befindet sich in der untersten Küchenschublade. Dort wird das Bärchen abgelegt bis zum nächsten Wiedersehen. Bolero vergißt niemals Teddy mitzunehmen und steht wie festgeklebt vor der Schublade – falls es mit entfallen sollte an Teddy zu denken. Ein einziges Mal hat er Teddy im Auto vergessen – um Himmels Willen. Teddy!!! Allein!!  Das hatte minutenlanges Gebell zur Folge und die umgehende Bergung des Vermißten.

Vor ein paar Jahren hatten wir gedacht den „mitgenommenen“ Plüschbären durch ein frischeres Modell ersetzten zu können. Der Nachfolger lag ganz harmlos in der Schublade… so wie Teddy… Bolero sieht in die Schublade, guckt mich ungläubig an, geht zwei Schritte zurück, guckt mich wieder an – so traurig, so verzweifelt  „Teddy?“. „Nein, das war nur ein Scherz, Bolero“ und ich hole schnell den entsorgten Teddy zurück. Der vernuckelte Plüschbär wird für immer bei uns bleiben.

Ein Kommentar

  1. Was für eine zauberhafte Geschichte! Hunde sind doch wie kleine Kinder… Mein Enkel hatte auch sein Lieblingsplüschtier und hat es einmal beim Spazierfahrt verloren. Er war ungefähr so entsetzt wie Bolero als er sein Teddy im Auto vergesen hat oder als ein neueres Teddy den alten ersetzen sollte.

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