Unausrottbar: wie der Alphahund

  sind die Märchen über „Dominanz“ bei Haushunden. Ich hatte vermutet der Alphastatuszirkus aus dem vorigen Jahrhundert hätte sich mittlerweile..überlebt – aber, nö…

Für Alpha-Neueinsteiger ein kurzer Umriss:

Der Hund ist Dein Feind der versucht die Herrschaft über Haus, Garten, Vorräte und Sex an sich zu reißen.

Die Rangordnung lässt sich nur durch erbitterte Kämpfe klären in deren Verlauf der renitente Gegner auf den Rücken geworfen wird und bis zur Aufgabe an der Kehle festgehalten wird (der sogenannte Alphawurf).

Sollte sich der Hund dagegen wehren wird der Respekt durch ausgiebiges „Nackenschütteln“ wieder hergestellt.

Niemals darf der Gegner vor dem Alpha durch die Türe, Fressen oder gar auf erhöhter Position liegen.

Überhaupt ist es ganz übel wenn der Gegner die Nähe des Alphas von sich aus sucht.

Sie lachen? Das ist gut!  

Es wird immer lächerlich, wenn ein Mensch versucht sich wie ein Hund zu verhalten. Es fehlen ihm wesentliche Voraussetzungen hierzu: ein Mensch kann nicht bellen und nicht mit der Rute wedeln.

Um diesem Argument zu widersprechen, kramen die Dominanzanhänger ganz tief in der Kiste – nämlich in der Welpenkiste: Die Mutterhündin korrigiere ihre Welpen auch mittels Nackenschütteln und auf den Rücken legen.

Diese Aussage belegt nur die absolute Unkenntnis vom Verhalten einer Mutterhündin. Eine Hündin legt nur den Kopf auf einen wildgewordenen Welpen um ihn zu bändigen. Sonst passiert… nichts! Niemals würde eine Hündin einen eigenen Welpen „schütteln“. Geschüttelt wird „Beute“ um sie zu töten und als solches fassen Hunde „Nackenschütteln“ auf: als Morddrohung.

Genauso unsinnig sind die Theorien der „Alpha“ ist immer der Erste. Den Respekt eines Hundes erwirbt man nicht dadurch als Erster durch eine Türe zu gehen oder vor dem Hund ein Würstchen zu essen. Wer solches glaubt, sitzt auch alleine auf dem Sofa – ein Alpha wird er dadurch nicht.

Hunde wollen geführt und geleitet werden. Aber nicht nach einem unhaltbaren „Wolfsrudel“  Prinzip in dem jedes Mitglied einen sozialen Status hat.

Hunde brauchen zum respektvollem Umgang vor allen Dingen Eines: Vertrauen in die Führungsqualitäten ihrer Menschen. Sie testen diese Qualitäten ganz früh: gibt mir mein Mensch Schutz vor fremden Situationen, gibt er mir die Sicherheit von Nahrung, Wärme und gibt er mir Nähe…

Das sind die elementaren Bedürfnisse die unsere Hunde brauchen um – ganz freiwillig – ihren Menschen die Führung zu überlassen.

Ein Kommentar

  1. Sie sprechen mir aus der Seele. Danke Ihnen im Namen vieler Hunde für dieses offene zutreffende Statement. Diese klugen Worte sollten Sie als Rundschreiben an viele Hundeschulen versenden. Erlebe gerade wieder mit meinem Landseer-Welpen (7 Monate, Rüde) „Weisheiten“ von den selbst ernannten Hundeprofis. Sicher sind nicht alle Hundeschulen zu kritisieren – aber leider ist es nach meinen Erfahrungen unendlich schwierig, einen wirklichen „Hundeprofi“ zu finden.

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