Landseer und Hundeschule

Wenn der frischgebackene Landseerwelpenbesitzer – hochmotiviert und teambereit – zur ersten Welpenspielstunde auf den Hundeplatz kommt stellt er eines als erstes fest: das Wort „Dimension“ bekommt eine neue Bedeutung.

War sein Welpe neben seinen Geschwistern noch völlig unauffällig – zwischen Labrador & Co-Welpen oder beliebten Terrierarten wirkt sein Welpe jetzt so… übergroß…

Tapfer werden die verschreckten Blicke der Kleinhundewelpenbesitzer ignoriert.. „Was ist das denn für Einer?“ fragt die Dame mit dem Labrador. „Das ist ein Bernhardiner“ erklärt der lodengrün bekleidete Jagdhundwelpenhalter.

Während der Landseerwelpenbesitzer noch an der richtigstellenden Antwort feilt, ertönt der Trainerruf: „Ableinen – Spielen lassen“ Gut, stellen wir das später richtig.

Während die ersten Welpen über den Platz fegen – sitz der Landseerwelpe so richtig gemütlich – neben seinem Futterspender. Schaut sich das Welpenspektakel an, steht auf und begrüßt zunächst mal die Menschen seiner Umgebung.

Er ist halt auf Etikette geprägt. Dann hat seine Nase einen Geruch aufgenommen…unglaublich gut….ein Welpenbesitzer verteilt händevoll Leckerchen.

Der Landseerwelpe wäre kein Landseer wenn er sich diese Chance entgehen ließe.

Der Landseerwelpenbesitzer wird wach. „Nein. Pfui. Aus“ Chancenlos ist nun auch eine neue Erfahrung für den Landseerwelpenbesitzer – gegen Leckerchen – … die es ganz umsonst gibt. „Der Bernhardiner hat geklaut“ rechtfertigt der Leckerchenverteiler sein Tun.

Der Landseerwelpe sieht ein, daß es hier nichts mehr zu holen gibt und möchte sich derweil mit dem Schäferhundwelpen anfreunden. Der Schäferhund beißt sich im Nacken des Landseer fest, dem das so gar keinen Spaß macht, den Schäferhund gekonnt schultert und sich draufsetzt.

Der brüllt nun wie am Spieß und Schäferherrchen kommt gerannt. „Der Bernhardiner ist dominant“ weiß er fachmännisch zu berichten. Dem Domino ist das komplett egal – er weiß wer angefangen hat.

Nun sollen die ersten Übungen „Sitz“ und „Platz“ absolviert werden. Hier ist nun der Landseerwelpenbesitzer ganz klar im Vorteil.

Während die anderen Welpen mental noch spielen – sitzt der Landseer… wie eine Eins. Dafür gibt es Lob und Leckerchen. Stolz blickt der Landseerwelpenbesitzer in die Runde. „Der Bernhardiner hört aber schon gut“  lobt ihn die Dame deren Labrador sich ihrer Aufmerksamkeit ganz und gar entzieht und partout nicht sitzen will.

So wie die überwiegende Mehrheit der Welpen … bis auf den Landseer – der sitzt….

Jetzt ruft der Trainer: “ aus dem „Sitz“ ein Leckerchen vor die Nase – nach unten halten – mit der Anweisung „Platz“.

Da ist SIE – die Königsdiziplin. Es gibt wohl kaum eine Übung die ein Landseer so gerne ausführt wie „“Platz“.

Damit kann der Landseerwelpenbesitzer richtig glänzen! Nicht nur das – er wird jetzt vom Hundetrainer geadelt “ Nehmt Euch ein Beispiel an dem Bernhardiner – oder was war es nochmal?“

Selbst das kann das Glücksgefühl des Landseerwelpenbesitzer nicht mehr erschüttern… „Landseer – er ist ein Landseer“ flüstert er seinem weißen Wonneproppen zu….

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