Die Sache mit der Natur

 ist so eine Sache.

Ja, wie geht das denn nun mit dem Deckzeitpunkt und dem Deckakt?

Stellen Sie sich eine Slowmotion Sequenz vor: eine wunderschöne Landseerhündin läuft auf einen kraftvollen Landseerrüden zu – die Schlappohren winken – und dann, dann haben sich die  Beiden“ganz doll lieb“… soweit die Märchen.

In der vielzitierten „Natur“ ist der Fortpflanzungsinstinkt der am stärksten ausgeprägte Trieb.

Wer Rassehunde züchtet greift per se schonmal in die natürliche Fortpflanzung ein, denn die freie Partnerwahl – so wie in der Natur vorgesehen- ist damit abgeschafft. Wir nehmen also unseren Hunden ein dickes Stück der Natürlichkeit, nämlich sich mit dem nächstbesten Partner zu vereinen.

Da wir aber nicht gemein sind, haben wir einen, in unseren Augen, passenden Partner gewählt. Das müssen die beiden Deckpartner aber keineswegs genauso sehen. Hunde allgemein und Landseer im Besonderen haben ganz individuelle Vorlieben oder Abneigungen in Bezug auf den Deckpartner und es ist keine Seltenheit, wenn einer der Beiden sein Gegenüber komplett ablehnt.

Diese Enttäuschung läßt sich vermeiden indem man schon im Vorfeld testet ob die Deckpartner kooperieren.

Da ist sie endlich – die langersehnte Läufigkeit. Ja, wirklich? Wann ist der erste Tag der Läufigkeit? Hat man tatsächllich einen Blutstropfen gesehen – oder gefärbten Ausfluß? Manche Hündin hält sich so sauber, daß der geplagte Mensch die eingetretene Hitze erst Tage später bemerkt – und schon gerät das Schema die Tage zu zählen ins Wanken.  Es ist also wichtig der ersten Tag der Läufigkeit zu bemerken.

Hier hilft genaues beobachten der Hündin: makiert sie häufig, ist sie anhänglich oder aufmüpfiger, ruhiger oder quirliger als „sonst“.

Auch das zur Seite legen der Rute ist ein Zeichen für die Deckbereitschaft der Hündin. Es läßt sich durch streicheln der Kruppe leicht stimulieren.

Das eine Hündin dem Tierarzt zum Gesundheitscheck vorgestellt wird hat mit „Natur“ auch nicht mehr viel zu tun, ist aber im Rahmen der Zuchthygiene unabdingbar. Ebenso, daß der Deckzeitpunkt – jedenfalls mehrheitlich – durch Progesterontest und Vaginoskopie bestimmt wird.

Jedenfalls so ungefähr…. die Deckzeitbestimmung wird dadurch nur auf die günstigsten vier oder fünf Tage reduziert.

Die Ungeduldigen fahren dann schonmal zum Rüden – testen kann ja nicht schaden – und sind bitter enttäuschend, wenn der erfahrene Rüde das „leckere“ Mädchen nicht beachtet, geschweige denn deckt.

Ein erfahrener Rüde weiß ganz genau wann der Zeitpunkt für ihn gekommen ist und will vorher keine Energie verschwenden. Will der junge Rüde decken obwohl seine Partnerin noch kein Startzeichen gegeben hat wird sie ihn zum Teufel jagen.

Das darf sie – denn sie ist der Mittelpunkt um den sich alles dreht. Sie darf ihn anspielen, umgarnen, oder ihm durch aufreiten zeigen was sie will.

Die menschlichen Beteiligten sollten sich im Hintergrund halten – unerfahrenen Partnern darf man auch Hilfe anbieten und hier zeigt sich auch in welcher Beziehung Mensch und Hund stehen.  Im günstigen Fall in einer vertrauensvollen.

Ein geglückter Deckakt ist jedenfalls immer noch ein Geschenk der Natur.

Ein Kommentar

  1. Ein Geschenk der Natur … und eine große Portion Hingabe, Sachverstand und Liebe seitens der „echten“ Züchter, wenn es wirklich ein geglücktes Deckakt sein soll…

    Mireille

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